Realisierung von tieferen Beschaffungskosten durch die EMNAG

Trotz Realisierung tieferer Beschaffungskosten durch die Energie March Netze AG bleiben die Strompreise für Endkunden: innen auch für 2024 weiterhin hoch

Aufgrund fehlender Eigenproduktion bleibt die Entwicklung der Preise an den Energiebörsen weiterhin bestimmend. Wer die Energiebörsen und im Besonderen die Stromhandelsbörsen verfolgt hat, konnte feststellen, dass sich die Stromhandelspreise von einem Allzeithoch im Krisenjahr 2022 nun wieder gesenkt haben.

Besteht nun aufgrund der aktuell tieferen Strompreise die Hoffnung, wieder auf das Niveau von vor 2022 zurückkehren zu können?

Nein, denn der Europäische und insbesondere der Deutsche Strommarkt, welcher auch für die Beschaffung in der Schweiz zentral ist, sind nach wie vor stark von den Gaspreisen abhängig. Diese unterliegen immer noch grossen Preisrisiken. Des Weiteren wirken die steigenden Co2‐Preise. Dies ist politisch gewollt, um die gesetzten Klimaziele zukünftig zu erreichen. Was sich ebenfalls preistreibend auswirkt, ist die Verfügbarkeit von Atomstrom aus bestehenden Atomkraftwerken. Ein konkretes Beispiel für einen Anstieg der Strompreise beobachten wir bei der Reduktion der Produktion in Frankreich aufgrund ungeplanter Wartungsarbeiten.

Der geplante Umbau der Stromwirtschaft hin zu einer nachhaltigeren Stromproduktion ist wünschenswert und ökologisch notwendig – hat aber seinen Preis, der sich in den nächsten Jahren im Strompreis niederschlagen. Die Energie March Netze AG beschaft den Strom für die Verteilwerke in der March über einen Stromliefervertrag – börsenbasiert, in strukturierter Form und über einen Zeitraum von mehreren Jahren.

Die Beschaffung und Preisbildung für das Frontjahr muss jeweils bis Ende August des laufenden Jahres abgeschlossen sein. Danach erfolgt die Meldung der Zulieferpreise an die Werke in der March, welche alsdann ihre Preise den Kunden in ihrem Verteilnetzgebiet bekannt geben.

Für die Strombezüger ist das Interesse am Gesamtpreise der Stromlieferung bis zum Verbrauchsort zentral.

Der Preis der Stromlieferung setzt sich aus 5 Komponenten zusammen:

  • Energie (Strom)
  • Netznutzung
  • Systemdienstleistung
  • Förderung von Energieeffizienz
  • Bundesabgaben / ev. Abgaben an das Gemeinwesen

Auch wenn die Stromkosten aufgrund der strukturierten Beschaffung für 2024 deutlich tiefer ausfallen werden, wird ein durchaus relevanter Teil dieser Einsparung durch höhere Netzkosten, insbesondere für die durch den Bund injizierte «Winterreserve» preislich wieder kompensiert. Die Strompreise erfahren ausserdem einen Anstieg aufgrund der Erhöhung der Mehrwertsteuer, welche für das Lieferjahr 2024 von 7.7% auf 8.1% ansteigen wird.

Aus all den genannten Gründen ist eine Rückkehr zu den historischen Preisen vor 2022 wohl auch in Zukunftig nicht sehr realistisch. Verbraucherinnen und Verbraucher können die Ausgaben für Strom beeinflussen, indem sie die wertvolle Ressource Strom sparsam nutzen und nachhaltig handeln. Ein Umdenken, das unmittelbar einen ökologischen Nutzen haben wird.

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